Online-Marketing für den Naturschutz, das muss dir als Naturfreundin nicht fremd sein.
Hier bekommst du 10 Online-Marketing-Tipps. Du wirst sehen, dass dir die Online-Marketing-Denke gar nicht so fern liegt.
Als Naturschutzverein hast du ein Zielpublikum. Das sind Naturfreunde und Naturfreundinnen.
Nicht jede Person kann und soll sich von dir angesprochen fühlen, sondern ganz explizit Menschen, die ein Herz für Igel, Schwalbe, Dachs und Co. haben.
Wie findest du diesen idealen Naturfreund, den du ansprechen möchtest?
Suche eine Person stellvertretend für deine Zielgruppe der Naturfreundinnen heraus und erstelle einen Steckbrief.
Studiere diese Person so genau, wie einen seltenen Vogel.
Dein Ziel ist es, diese naturliebende Person so genau zu kennen, dass du dich in sie hineindenken kannst. Beobachte diese Person im Geiste ganz genau.
In der Natur ist eigentlich alles einzigartig. Vielleicht musst du die Lupe oder das Mikroskop zu Hilfe nehmen, aber kein Schmetterling hat genau dasselbe Muster wie der andere.
Auch dein Verein ist einzigartig. Vielleicht gibt es Naturschutzvereine auch in den Nachbargemeinden, aber nur in deinem Verein sind genau diese Personen mit ihrem Wissen und Können.
Stell deine Einzigartigkeit ins Zentrum.
Der Trick:
Als Naturschutz-Verein möchtest du Menschen für die Natur begeistern.
Dafür musst du die Menschen aber auch erreichen. Das geht sehr gut per E-Mail. Das Problem ist: Die meisten Menschen geben ihre E-Mail-Adresse nicht einfach so her.
Für dich heisst das: Es ist ein wenig wie beim Nüsse sammeln. Du wirst dich etwas anstrengen müssen.
Aber du kannst jede gesammelte Nuss in die Tasche stecken. Sie wird dir lange erhalten bleiben und wenn du die Nuss in den Boden setzt, sie giesst und pflegst, wächst ein Baum daraus.
Nutze also jede Gelegenheit.
Sammle E-Mail-Adressen und lass deinen Newsletter-Verteiler wachsen.
Du hast deinen Naturfreund studiert, hast einen Steckbrief erstellt und kennst ihn in- und auswendig.
Warum soll sich jetzt dein Naturfreund für dich interessieren?
Weil du die leckersten Beeren hast!
Biete das an, was dein Naturfreund von dir will.
Viele Menschen haben Mühe damit, ihr Wissen einfach so zu teilen. Genau das ist aber der Trick, mit dem du online viele Leute erreichst.
Sei grosszügig und streue dein Wissen in die Welt, wie eine Pusteblume ihre Samen.
Streue dein Wissen.
Es muss keine Weltsensation sein. Manche Menschen, die die Natur lieben, können vielleicht nicht so oft nach draussen oder haben vor lauter Arbeit nicht so viel Zeit.
Diese Menschen freuen sich, wenn du ihnen darüber berichtest, was Waldkauz, Blaumeise und der Fuchs in deiner Gemeinde treiben oder wenn du ihnen erklärst, mit welchen Balkonpflanzen sie Schmetterlingen eine Freude machen.
Gut schreiben können ist die Grundlage, wenn du dein Wissen verbreitet willst.
Auch in der Natur lohnt es sich, Mühe und Arbeit in eine Sache zu stecken, um richtig gut darin zu werden: Der Amselmann mit dem virtuosesten Lied gewinnt die Aufmerksamkeit der Amselfrau ...
Gut schreiben für deinen Online-Auftritt heisst: virtuos, hilfreich, spannend, nützlich und vorallem angenehm und einfach zu lesen.
Lerne gut zu schreiben.
Du brauchst nur ein paar Regeln zu kennen und du schreibst gleich viel besser. Ich empfehle dir dazu das Büchlein «Deutsch für junge Profis» von Wolf Schneider.
Was passiert, wenn der virtuose Amselmann nur an einem frühen Morgen singt und es sich dann für den Rest des Frühlings auf seinem Ast gemütlich macht? Wenn andere Amselmänner ihre Lieder schmettern und er schweigt, ist er schnell vergessen.
Mit deinen Online-Aktivitäten ist es ähnlich. Deine Nutzer vergessen dich nicht, wenn sie regelmässig von dir hören. So baust du eine Beziehung auf.
Baue Beziehungen auf und pflege sie.
Sorge dafür, dass du in den Köpfen bleibst. Das funktioniert dann, wenn du regelmässig wahrgenommen wirst.
Im Frühling blüht und wächst alles, im Sommer reifen Samen, im Herbst fallen die Blätter und im nächsten Frühling geht es wieder von vorne los …
Die Natur hat ihre Strategie, um mit den Jahreszeiten klarzukommen. Wichtig ist die Reihenfolge. Es wäre für einen Baum keine gute Idee Anfang Sommer die Blätter abzuwerfen.
Lege auch du deine Strategie fest, mit der du Interessenten in Mitglieder verwandelst.
Stell deine Online-Aktivitäten in eine Reihenfolge.
Die Reihenfolge ist deine Strategie, die du in dieser Abfolge immer wieder durchspielst:
Was in der Natur gilt, gilt auch im Online-Marketing: Halte die Reihenfolge ein.
Naturfreunde sollen dich kennen und schätzen lernen. Überfalle sie deshalb nicht bei der ersten Begegnung mit einer Spendenanfrage oder halte ihnen nicht gleich ein Anmeldeformular unter die Nase. Gib ihnen Zeit, dich kennenzulernen.
Eine Website, die niemand besucht, bringt dir nicht viel.
Deine Strategie funktioniert, wenn viele Menschen auf deine Website kommen.
Auf deiner Website sollte es zu und her gehen, wie auf einem Ameisenhaufen: Was du dir wünschst ist ein emsiges Kommen und Gehen und Treiben und auf deinem Ameisenhaufen sollten sich stetig mehr Ameisen tummeln.
Erinnerst du dich an die schmackhaften Erdbeeren? Dort, wo die leckersten Erdbeeren sind, ist das emsigste Treiben.
Sorge für emsiges Treiben auf deiner Website.
Die nützlichen Inhalte, die du in deinem Blog für deinen Naturfreund erstellt hast, ziehen automatisch Naturfreunde auf deine Website. Man nennt das in der Marketingsprache „Traffic“.
Warum das so ist? Weil du über Themen berichtest, die Naturfreunde interessieren und nach denen sie googeln.
Dein Ziel als Naturschutzverein ist es, Natur zu schützen und Natur zu vermitteln.
Wie erreichst du möglichst viele Menschen?
Kennst du das Internet des Waldes? Es sind die Mykorhizza-Pilze, die über die feinen Wurzeln mit Pflanzen eine Symbiose bilden. Die Myzel-Geflechte der Pilze verbinden sich untereinander und damit die einzelnen Bäume des Waldes zu einem grossen Netzwerk. Über dieses Geflecht tauschen die Bäume mittels chemischer Botenstoffe Informationen aus.
So empfangen Bäume Informationen, die sie niemals erreichen würden, wenn sie ganz alleine wären.
Auch du profitierst, wenn du nicht ganz alleine dastehst. Also:
Vernetz dich!
Der Trick:
Ich gebe dir als Antwort zwei Beispiele:
Wenn deine Website die einzige ist, die über die Teufelsgrabenschlucht berichtet, dann werden Menschen, die per Google in Münchenstein nach diesem Ort suchen, zwangsläufig auf deiner Website landen und dich als Experten für diesen und andere Lebensräume in Münchenstein wahrnehmen. Denn nur du berichtest darüber. An den NVVM sind auf diese Weise ganz konkret Naturschutzanfragen gelandet, bei denen der Verein dann mitreden konnte.
Wenn sich auf deiner Website eine gute Beschreibung findet, wie man Vogeltränken aufstellt, dann werden Menschen, die im heissen, trockenen Sommer den Vögeln helfen wollen, auf deinen Beitrag stossen. Wenn diese Menschen auf deiner Website dann sehen, dass du spannende Projekte hast, werden sie vielleicht Mitglied oder möchten Freiwilligenarbeit leisten. So geschehen beim NVVM.
Machst du Marketing für deinen Verein, machst du Marketing für die Natur.
Du brauchst keine Vorurteile zu haben, die Natur macht es auch nicht anders.
Deshalb:
Wenn dir die Natur am Herzen liegt, solltest du nicht zögern und dir die erfolgreichen Methoden aus dem Online-Marketing abschauen.
Das hat nichts mit schmierigen Methoden zu tun. Sondern du sorgst damit dafür, dass Menschen sich für die Natur begeistern und hoffentlich mithelfen, sie zu schützen.
Machst du Marketing für deinen Verein, machst du Marketing für die Natur.
Text: Tanja Dietrich: Beratung für Marketing mit guten Inhalten.
Tanja Dietrich ist PR-Expertin, Biologin und Coach für Online-Sichtbarkeit. Sie unterstützt Organisationen, Vereine und Kleinunternehmer dabei, online bekannt zu werden.
In ihren Blogartikeln zeigt sie, wie man es schafft, mit Content- und Facebook-Marketing Wissen zu vermitteln und den Verein und seine Anliegen bekannt zu machen. www.tanjadietrich.ch